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Sozialpolitik: Verteidigung der Gießkanne

Politik mit der Gießkanne – ein häufig zu hörender Vorwurf in der politischen Debatte, wenn es um das Verteilen von öffentlichen Mitteln geht. Mit einer „Ehrenrettung der Gießkanne“ hält Autor Mansour Aalam dagegen. Seine Argumentation: Für Sozialtransfers ohne langwierige Einzelfallprüfung etwa spreche die schnelle Wirkung, ungebremst von Bürokratie, und diesen Vorteil sieht er als Ursache für den Trend, in der sozialpolitischen Gesetzgebung durchaus vermehrt auf die Gießkanne zu setzen (er erwähnt Kindergrundsicherung, BAföG-Reform, Bürgergeld). Eine „differenziertere Betrachtung“ sei erforderlich, die Wirkungsweise des „kannenförmigen Gefäßs mit einem Rohr zum Begießen von Pflanzen“ sei nicht nur beim Gärtnern zielführend einzusetzen, sondern durchaus auch auf bestimmten Gebieten der Sozialpolitik. In dem kurzen Paper der „Stiftung Grundeinkommen“ könnte noch etwas mehr über volkswirtschaftliche Effekte und deren Pros (Sozialtransfers kurbeln den Konsum und damit die Konjunktur an) und Contras (erhöhte Staatsverschuldung, inflationsfördernd) stehen, das Thema Subventionen ist ausgespart, trotzdem: origineller Ansatz, diesen routinemäßig gebrauchten Begriff mal gegen den Strich zu bürsten.
Und warum macht die Stiftung das? Um die Menschen vorzubereiten auf das bedingungslose Grundeinkommen, die agrarindustrielle Großflächenberegnungsanlage.

Mansour Aalam
Ehrenrettung der Gießkanne

Veröffentlicht in # 04-22 Gerechtigkeit Soziales Wirtschaft

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