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Die globale Warteschleife

Hannes Oberlindober

Als Kenner der Szene macht Hannes Oberlindober seinem Ärger über Call-Center Luft – die längst überfällige Abrechnung mit einer Boom-Branche.

Irgendwann kommt jeder einmal in die bedauernswerte Lage, ein Call-Center oder eine Hotline anrufen zu müssen. Dann entpuppen sich diese Einrichtungen in der Regel als das, was sie sind: Mittel der Rationalisierung, die den Service möglichst billig machen sollen. Ein Ärgernis nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Beschäftigten, die Call-Center-Agenten.

Hannes Oberlindober befasst sich in diesem Buch als Kenner der Szene sachkundig, aber auch provozierend und polemisch mit dem grassierenden Call-Center-Wahn und seinen Opfern. Dabei offenbart sich, dass Call-Center mehr sind als der Anlass für schnell verrauchenden Ärger über alltägliche Widrigkeiten: Der Autor knüpft eine fulminante Zeitkritik daran. Er zeigt, wie süchtig unsere Gesellschaft danach geworden ist, Distanz zu schaffen, um diese dann wieder technisch (und kostenpflichtig) zu überbrücken. Und was dabei auf der Strecke bleibt.

Hannes Oberlindober kennt die Call-Center-Branche von innen als Agent, später Geschäftsführer eines eigenen Call Centers.

„Das Buch versteht sich als Abrechnung mit dem Call-Center-Unwesen, und die bietet es auch reichlich. Es ist sozusagen das etwas andere Call-Center-Buch, keine mit Zahlen angereicherte Bestandsaufnahme… Oberlindobers Buch ist ein Essay. Und er schüttet kübelweise Polemik über die Betreiber aus… Und sachkundig beschreibt er die Tendenzen, die die Arbeit von Menschen im Call-Center prägen … Der Autor ist ein Spötter, aber offenbar kein Pessimist: So schließt er seine erfrischend zu lesende Streitschrift mit einem nicht völlig unversöhnlichen Kapitel …“ (Arbeit & Ökologie-Briefe Nr. 23 vom 21. November 2001, S. 15)

Von dem Titel existieren noch wenige Restexemplare, die per Mail beim Verlag bestellt werden können.

Hannes Oberlindober:

Die globale Warteschleife

Call-Center: Kunden und Beschäftigte in der Servicefalle. Eine Polemik
discorsi, Hamburg 2001
264 Seiten, Klappenbroschur
€ 16,00